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AutorenbildChristian Decker

Drei Fragen, die du dir vor jedem Redeauftritt stellen solltest

Dass hinter jedem erfolgreichen Redeauftritt viel mehr steckt als man im Endeffekt sieht, ist bestimmt nichts Neues für dich. Die Tipps zur optimalen Vorbereitung reichen dabei von „drei Mal tief durchatmen gegen das Lampenfieber“ bis zu „sei bereits zwei Wochen vor deinem Auftritt mit den Vorbereitungen fertig und wiederhole dann nur mehr“. Aber so einfach ist das in der Praxis dann oft doch nicht. Die Atmung allein wird nicht über Erfolg oder Fail entscheiden und die wenigsten Kalender geben zwei Wochen rein zum Wiederholen her.

Deshalb möchte ich dir hier drei Fragen mit auf den Weg geben, die dir bei der Vorbereitung auf deinen nächsten Auftritt helfen sollen.


1. Was ist mein Ziel und meine Motivation?

Ganz am Anfang steht natürlich die Überlegung, was du mit deinem Redeauftritt überhaupt erreichen möchtest? Was motiviert dich, eine Botschaft zu senden? Wenn du mit den Vorbereitungen beginnst ohne dabei ein klares Ziel vor Augen zu haben, dann ist die Gefahr groß, dass deine Botschaft ebenfalls noch sehr vage ist. Kennst du diese PowerPoint-Unternehmenspräsentationen (das Wort allein klingt beim Schreiben schon langweilig), die man am ersten Arbeitstag mit den Worten „Klick dich da einfach mal durch.“ vorgesetzt bekommt? Auf den ersten 48 Folien geht’s um die Gründung im Jahr 1889 und die darauffolgenden 24 Jahre und auf den letzten 59 Folien geht’s dann um die Geschäftsentwicklung der letzten 30 Jahre. Zu viele Zahlen. Zu viele Daten. Zu wenige Emotionen. Und jetzt vergleiche so eine Präsentation mit einem knackigen 30-Sekunden-Werbespot. Erkennst du den Unterschied? Hier trifft „vage“ auf „klar“. Und genau so ein klares Ziel brauchst du für deinen Redeauftritt. Probiere doch mal, dein Redeziel als kurzen Satz zu formulieren.


2. Was ist das Setting?


Auf welche Art von Redeauftritt bereitest du dich vor? Geht es um ein persönliches Gespräch mit einer Mitarbeiterin? Um eine Produktpräsentation via Zoom? Oder nimmst du an einer Diskussionsrunde teil, die im TV übertragen wird? Das Setting bestimmt natürlich auch die Art der Vorbereitung. Wenn du übrigens für das Setting selbst verantwortlich bist, umso besser. Je nachdem, wie du die erste Frage zum Ziel und deiner Motivation beantwortet hast, wird es bessere und weniger optimale Settings für deinen Redeauftritt geben. Nutze die Verantwortung zu deinem Vorteil!


Hier kommen jetzt auch Tools ins Spiel, also Werkzeuge, die wir erlernen können. Nehmen wir zum Beispiel unsere Körpersprache her. Auf der Bühne gelten hier ganz andere Regeln als vor der Webcam oder im intimen Zweiergespräch. Nimm dir ein bisschen Zeit und beschäftige dich vorab mit einigen wissenschaftlich fundierten Hard Facts. Literatur zum richtigen Verhandeln, dem perfekten Pitch etc. gibt es genug (auch auf christian-decker.at). Und das Gute daran ist, dass uns diese Werkzeuge nicht nur bei diesem einen Redeauftritt helfen, sondern auch langfristig unsere Kommunikationsskills verbessern.


3. Was passt zu meiner Persönlichkeit?


Jetzt wird’s persönlich. Und individuell. Niemand weiß so gut wie du selbst, welcher Stil, welche Tools und welches Setting am besten zu dir passt. Versuche keine Rampensau auf der Bühne zu sein, wenn du sonst auch eher ruhig bist und sich das für dich nicht richtig anfühlt. Lass dir deine Persönlichkeit nicht nehmen - von keiner Kollegin, keinem Trainer oder keinem Guru.

ABER bleib’ auch nicht stehen. :-) Das Schöne ist ja, dass wir uns sowieso laufend ändern und weiterentwickeln. So funktionieren wir Menschen einfach. Neuroplastizität heißt das in der Fachsprache - also die Fähigkeit des Gehirns, sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen. Aber diese Veränderungen sollen aus der eigenen Motivation heraus passieren. Und nicht, weil es jetzt für diesen einen Redeauftritt notwendig wäre.


In a Nutshell


Wahrscheinlich ist es dir auch selbst aufgefallen: Die drei Fragen können irgendwie nicht getrennt voneinander behandelt werden und sind eng miteinander verbunden. Dein Ziel und deine Motivation bestimmen das Setting - und umgekehrt. Deine Persönlichkeit wiederum hat großen Einfluss auf deine Motivation und die Wahl der Tools (die wiederum vom Setting abhängen).


Es bringt übrigens auch nicht so viel, wenn du die Fragen zu Beginn mal schnell abarbeitest, drei Häkchen machst und mit der ersten Folie beginnst. Nimm’ dir gerade am Anfang die Zeit, die du brauchst, um eine klare Kernbotschaft zu finden. Und dann verwende diese Fragen als Wegbegleiter bis zum tatsächlichen Auftritt - sie helfen dir nämlich auch dabei, während deiner Vorbereitung fokussiert zu bleiben.


Und jetzt viel Erfolg! :-)

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